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Offener Brief Mitzeichnen

Das Zentrum für Autismus-Kompetenz Südbaden gemeinnützige GmbH (ZAKS) braucht Deine Hilfe!

Zeichne unseren offenen Brief für den Erhalt des ZAKS mit.

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Offener Brief Mitzeichnen

Dear SpeakOut! user

Sehr geehrter Herr Minister Lucha,
sehr geehrte Frau Fischer,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,
sehr geehrter Herr Landrat Dr. Ante,
sehr geehrter Herr Landrat Scherer,
sehr geehrter Herr Landrat Hurth,
sehr geehrter Herr Landrat Dr. Kistler
sehr geehrter Herr Bürgermeister von Kirchbach,
sehr geehrter Herr Gourdial,
sehr geehrte Frau Baumgart,
sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates,
sehr geehrte Mitglieder des Beirates für Menschen mit Behinderung,

wir als Vorstand von Autisten Südbaden e.V. und Interessensvertretung für autistische Menschen möchten Ihnen in diesem Brief unser Entsetzen darüber zum Ausdruck bringen, dass die Arbeit des Zentrums für Autismuskompetenz Südbaden gGmbH (ZAKS) eingestellt werden soll.

ZAKS befindet sich seit April in einem vorläufigen Insolvenzverfahren und nun sind die Verhandlungen um kostendeckende Stundensätze mit den Land- und Stadtkreisen leider gescheitert, sodass die Schließung beschlossen werden musste. Diese Entscheidung ist für uns nicht hinnehmbar. Wir fordern Sie daher auf, zu handeln. Autistische Menschen dürfen nicht komplett allein gelassen werden. Es braucht eine Anlaufstelle, bei der sie passende Unterstützung erhalten. Wir fordern Sie dazu auf, den Ihnen zuteil gewordenen Auftrag im Rahmen der gültigen Sozialgesetze und der UN-Behindertenrechtskonvention zu erfüllen.

Es darf nicht sein, dass eine jahrelang herausragende und gemeinnützige Arbeit, wichtige Anlaufstelle und Ressource für autistische Menschen und deren Angehörige und Fachkräfte in der Region Südbaden stillschweigend zugrunde geht. Ein Ende des ZAKS bedeutet eine furchtbare Tragödie für alle Beteiligten. Wir, also sowohl Mitglieder als auch der Vorstand von Autisten Südbaden e.V. sind von der Auflösung des ZAKS nicht nur persönlich betroffen, sondern geradezu darüber schockiert, und wissen nicht, an wen wir uns zukünftig wenden und wo wir gleichwertige Unterstützung finden können. Die Qualifikationsanforderungen an die Leistungserbringer sind sehr hoch, daher gibt es ohnehin schon eine dramatische Unterversorgung und häufig lange Wartelisten für die Unterstützung autistischer Menschen. Angebote müssten ausgebaut werden, nicht aufgelöst. Leistungen zu bewilligen, aber fachspezifische Leistungserbringer zu reduzieren, ist paradox und nicht nachvollziehbar.

Im vergangenen Jahr hat die Beratungsstelle ZAKS ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert und wurde von der Stadt Freiburg, von der Schwerbehindertenvertretung, von autismus Deutschland e.V. und weiteren Institutionen für ihre großartige Arbeit gelobt. Und jetzt ergibt sich der Eindruck, dass all das irrelevant ist. Die vorgetragene vermeintliche Wertschätzung wirkt inhaltslos. Wie kann das sein?

Durch eine Auflösung des ZAKS werden ein großer Erfahrungsschatz, Wissen und Kompetenz, die in über einem Jahrzehnt in unserer Region aufgebaut wurden, unwiederbringlich verlorengehen. Gerade wir autistische Menschen brauchen passende Unterstützung, da die Barrieren zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für uns individueller, vielfältiger und vor allem unsichtbar sind.

Ein bis drei von einhundert Menschen sind im Autismus-Spektrum. Das wirkt vielleicht relativ wenig, die absolute Anzahl ist hingegen riesig, ebenso wie die weiterhin bestehende Dunkelziffer. Unterstützungen durch die Beratungsstelle ZAKS, durch die ambulanten Unterstützungsdienste (AUD) und durch die Autismus-Therapiezentren (ATZ) helfen die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität autistischer Menschen und deren Angehörigen zu erhalten, zu verbessern und verhindern somit Folgekosten für Sozial-, Gesundheits- und Allgemeinwesen. Die Verhinderung von Frühverrentung und stationären Behandlungen im klinisch-therapeutischen Kontext (u.a. durch Depression, Angsterkrankungen und Suizidalität) muss unbedingt oberste Priorität haben. Durch die Auflösung des ZAKS verlieren wir eine wichtige Präventionsmaßnahme, die das Gesundheitssystem nicht erbringen kann.

Ist Ihnen bekannt, dass autistische Menschen durchschnittlich 16 Jahre früher sterben und ein acht- bis zehnfach höheres Suizidrisiko haben? Um diesem Unheil etwas entgegenzusetzen, braucht es unbedingt kompetente und fachspezifische Unterstützungen. Und die Arbeit des ZAKS bietet genau dies. Sie wirkt sowohl präventiv als auch in akuten Situationen. Daneben hilft der AUD, langfristig Alltagsstrukturen und gesundheitsfördernde Bedingungen zu schaffen. Die Beratungsstelle leistet neben akuter Krisenintervention auch Aufklärungsarbeit. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte in der Beratung und der Unterstützung autistischer Menschen, die in Freiburg und Südbaden bislang einzigartig war.
Wir autistische Menschen können und wollen einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Ohne Barrieren abbauende Maßnahmen bleibt uns das jedoch häufig verwehrt. Autismus ist kein Nischenthema und wird dennoch leider zu häufig ignoriert oder gar verkannt.

In diesem Sinne richtet sich unser dringender Appell an Sie:
Setzen sie sich für uns autistische Menschen ein, indem Sie aktiv werden und das Ende des ZAKS verhindern!

Wir bieten Ihnen gerne an und würden uns freuen, wenn Sie mit uns in Dialog treten.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand Autisten Südbaden e.V.
gez. Angela Debl, Karin Drixler, Marcus Greiner, Daniel Krafft, Corinna Link, Marc Ristau

%%Deine Unterschrift%%



Der Vorstand Autisten Südbaden e.V.
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